Du hast dir vorgenommen, etwas für deine Gesundheit und Fitness zu tun, und überlegst, einen Personal Trainer zu engagieren? Gute Entscheidung! Doch wahrscheinlich stellst du dir die Frage: Was kostet ein Personal Training? Und warum variieren die Preise von Trainer zu Trainer so stark?
In diesem Blog klären wir, worauf du bei der Wahl eines Personal Trainers achten solltest, welche Kosten hinter einem scheinbar hohen Stundensatz stecken und warum Qualität oft ihren Preis hat.
Was kostet ein Personal Trainer?
Die Preise für eine Stunde Personal Training bewegen sich in der Regel zwischen 50 € und 150 € – manchmal sogar darüber. Die Höhe des Stundensatzes hängt von mehreren Faktoren ab:
Qualifikation und Erfahrung
Ein Trainer mit hochwertigen Ausbildungen, viel Erfahrung und Spezialisierungen (z. B. Reha-Training oder Leistungssport) verlangt in der Regel höhere Preise.
Standort
Lebst du in einer Großstadt wie München oder Hamburg? Hier sind Personal Trainer oft teurer, da auch ihre Lebenshaltungskosten und Studiomieten höher sind.
Leistungsumfang
Neben der reinen Trainingsstunde bieten viele Trainer Zusatzleistungen wie Ernährungsberatung, Körperanalysen oder Online-Betreuung an. Diese können den Preis zusätzlich beeinflussen.
Angebotsmodell
Einzelstunden sind in der Regel teurer, während du bei Paketbuchungen oder langfristigen Verträgen oft von Rabatten profitierst.
Warum sind die Preise so unterschiedlich?
Die Preise variieren, weil auch die Rahmenbedingungen unterschiedlich sind. Während günstige Trainer möglicherweise weniger investieren, stecken hochpreisige Trainer oft viel Zeit und Geld in ihre Qualifikationen, Fortbildungen und eine intensive Betreuung.
Ein höherer Preis bedeutet meist, dass du von einem besseren Service profitierst: individuelle Pläne, persönliches Coaching und langfristige Erfolge.
Was empfiehlt der Bundesverband Personal Training?
Der Bundesverband Personal Training (BPT) empfiehlt, eine Stunde Personal Training nicht unter 95 € (brutto) anzubieten.
Dieser Betrag deckt bei hauptberuflichen, professionellen Personal Trainern gerade die notwendigen Ausgaben des täglichen Bedarfs.
Erfahrene Trainer können jedoch deutlich höhere Stundensätze erzielen, die aktuell (Stand Oktober 2021) zwischen 150 € und 200 € (brutto) liegen.
Was ist der Nachteil oder die Gefahr bei einem günstigen Personal Training?
Ein günstiger Preis klingt erst einmal attraktiv – aber er kann Risiken bergen:
Mangelnde Qualifikation
Trainer ohne fundierte Ausbildung oder Zertifikate arbeiten oft mit unsicheren oder veralteten Methoden. Das kann dazu führen, dass dein Training ineffektiv ist oder sogar Verletzungen verursacht.
Wenig Individualität
Günstige Trainer greifen häufig auf Standardprogramme zurück, die nicht auf deine Ziele oder körperlichen Voraussetzungen abgestimmt sind. Dadurch verlierst du wertvolle Zeit und erzielst weniger Fortschritte.
Zu wenig Zeit für dich
Um von einem niedrigen Stundensatz leben zu können, betreuen günstige Trainer oft zu viele Kunden gleichzeitig. Das geht auf Kosten der Qualität – und deiner Ergebnisse.
Fehlende Weiterbildung
Gute Trainer investieren regelmäßig in ihre Weiterbildung. Wenn ein Trainer jedoch wenig verdient, spart er möglicherweise an dieser Stelle – was sich negativ auf seine Expertise auswirken kann.
Fehlende Erfahrung in Verletzungsprävention
Ein unerfahrener Trainer erkennt möglicherweise nicht, wenn du Übungen falsch ausführst, was das Risiko von Überlastungen oder Verletzungen erhöht.
Besonders wichtig ist dies, wenn du bereits gesundheitliche Einschränkungen oder körperliche Beschwerden hast.
Woran erkennst du einen guten Personal Trainer?
Ein guter Personal Trainer bringt mehr mit als nur Motivation und eine Stoppuhr. Hier sind einige Merkmale, die dir bei der Wahl helfen:
Qualifikationen und Zertifikate
Achte darauf, dass dein Trainer eine fundierte Ausbildung hat – zum Beispiel eine A-Lizenz, ein Studium in Sportwissenschaften oder spezielle Zertifikate. Besonders verlässlich ist die TÜV-Zertifizierung für Personal Trainer, da sie für hohe Standards in Fachwissen, Ethik und Professionalität steht. TÜV-zertifizierte Trainer müssen strenge Kriterien erfüllen und regelmäßig Weiterbildungen nachweisen.
Individuelle Betreuung
Dein Trainer sollte sich Zeit nehmen, um deine Ziele, deinen Fitnesszustand und mögliche gesundheitliche Einschränkungen zu verstehen. Gute Trainer erstellen dir einen persönlichen Plan, der perfekt auf dich zugeschnitten ist.
Erfahrung und Referenzen
Frage deinen Trainer nach Erfolgsbeispielen oder Bewertungen von anderen Kunden. Ein erfahrener Trainer kann dir zeigen, wie er anderen geholfen hat, ihre Ziele zu erreichen.
Sympathie und Kommunikation
Die Chemie zwischen dir und deinem Trainer muss stimmen. Nur wenn du dich wohl fühlst, wirst du motiviert und erfolgreich trainieren.
Professionelles Auftreten
Ein guter Trainer arbeitet strukturiert, ist zuverlässig und organisiert. Auch ein professioneller Online-Auftritt oder ein durchdachtes Buchungssystem können Hinweise auf Qualität sein.
Die versteckten Kosten hinter dem Stundensatz
Hinter dem Stundensatz eines freiberuflichen Personal Trainers stecken viele Kosten, die du auf den ersten Blick nicht siehst:
Raummiete oder Fahrtkosten
Ein Trainer, der ein Studio nutzt oder zu dir nach Hause kommt, muss diese Kosten einkalkulieren. Fahrtkosten (z. B. 15 km × 2 × 0,40 €/km) können bis zu 12 € pro Training betragen.
Fortbildungen und Zertifikate
Regelmäßige Weiterbildungen, wie etwa die TÜV-Zertifizierung, sind für Trainer essenziell. Diese Kosten anteilig etwa 5 € pro Stunde.
Versicherungen und Materialkosten
Berufshaftpflicht, Kranken- und Rentenversicherung sowie die Anschaffung von Trainingsgeräten summieren sich auf ca. 10–15 € pro Stunde.
Steuern und Sozialabgaben
Trainer zahlen Umsatzsteuer (19 %), Renten- und Krankenversicherung (ca. 30 %) sowie Einkommenssteuer (20–30 %).
Unbezahlte Arbeitszeit
Zeit für Trainingsplanungen, Buchhaltung, Fahrzeiten und Kundengespräche fließt ebenfalls in den Stundensatz ein.
Beispiel: Was bleibt von 100 € übrig?
Bei einem Bruttostundensatz von 100 € (inkl. Umsatzsteuer) sieht die Rechnung so aus:
Umsatzsteuer (19%): 100 € ÷ 1,19 = 84,03 € netto
Betriebsausgaben: 45 € (z. B. Raummiete, Fahrtkosten, Versicherungen, Fortbildungen, Marketing)
Sozialabgaben (ca. 30%): 13,11 €
Einkommenssteuer (30%): 7,78 €
Nettoverdienst: 18,14 €
Fazit: Qualität hat ihren Preis
Ein guter Personal Trainer ist eine Investition in deine Gesundheit – und Qualität hat ihren Preis. Billige Angebote können zwar kurzfristig attraktiv wirken, bergen aber oft Risiken für deine Gesundheit und den Trainingserfolg.
Wähle deinen Trainer mit Bedacht: Achte auf Qualifikationen, Zertifikate (z. B. TÜV), individuelle Betreuung und Sympathie. So stellst du sicher, dass du nicht nur einen motivierenden Coach, sondern auch einen echten Experten an deiner Seite hast.
Investiere in dich selbst – denn deine Gesundheit ist unbezahlbar.
Abschluss
Zum Abschluss noch ein berühmtes Zitat von John Ruskin:
"Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht jemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte. Und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.
Es ist unklug zuviel zu bezahlen, aber es ist genauso unklug zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zuviel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Bezahlen Sie dagegen zu wenig, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.
Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten ... Das funktioniert nicht. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das eingegangene Risiko etwas hinzurechnen.
Wenn Sie das aber tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen."
Comments